Gott ist Liebe

■ Kürzlich erfuhr ich von einer Diskussion, die in einem der europäischen Länder ein älterer Journalist mit einem Priester (54) geführt hatte. Der Journalist hatte ursprünglich Biologie studiert und ist im betreffenden Land für sein Bekenntnis bekannt, dass er nämlich nicht an die Existenz Gottes und das Lebens der Seele nach dem irdischen Tod glaube. Nach ihm sei nach dem Tod hier auf Erden alles aus und vorbei.
Da die Diskussion zum Thema des Glaubens geführt wurde, führte er zur argumentativen Begründung seiner Position aus, er würde halt vieles an Aussagen des christlichen Glaubensbekenntnisses hinterfragen und eben immer die berühmte Frage „Warum?“ stellen. Bislang habe er aber auf seine Fragen keine zufriedenstellenden Antworten vernommen. Würde ja auch praktisch jedes kleine Kind im Prozess seines Älter-Werdens immer alles wissen wollen und manchmal sogar zur Last seiner Eltern immer nur „Warum?“ fragen. So würde darin der Wissensdrang des Menschen offenbar, und auch er selbst, der betreffende Journalist, wolle als Naturwissenschaftler alles selbst berühren und betasten und würde sich eben nicht mit Glaubensversprechen zufrieden geben können. Er sei in Paris in der Notre-Dame-Kathedrale katholisch getauft worden, dann später aber bewusst Atheist geworden.
In dieser sehr ruhig und sachlich geführten Diskussion fühlte sich dann der betreffende Priester für berechtigt, dem auch seinen eigenen religiösen Werdegang entgegenzustellen. Er sei in einer Familie aufgewachsen, in welcher der Glaube überhaupt keine Rolle gespielt habe. Da gab es auch zu Weihnachten keine Geschenke und zu Ostern kein Ostergebäck. Seine Eltern waren studierte Leute und die Religion existierte für sie ganz einfach nicht – weder in positiver noch in negativer Hinsicht.
Dann aber, als dieser Priester 14 Jahre alt war, wurden in ihrer Familie Zwillinge geboren. Als sich diese Geburt in den Monaten zuvor abzeichnete, wartete er mit Schrecken auf den betreffenden Familiennachwuchs. Wie er es von seinen Klassenkameraden zuvor zu hören bekam, war es dann für ihn tatsächlich aus mit dem schönen und ruhigen Leben: ständig Weinen und Geschrei der beiden kleinen Brüder; die Verpflichtung, auf sie aufzupassen; auch für ihn gestörte Nachtruhe; in der ganzen Wohnung Windeln zum Trocknen aufgehängt – Stress pur! Scherzhaft erwähnte er dann noch, dass für ihn Pampers und die automatische Waschmaschine, die sie damals noch nicht hatten, halt die großartigsten Erfindungen der Menschheit seien!
„Und plötzlich habe ich wahrgenommen – rational habe ich es für mich nicht erklären können –, dass ich diese beiden, die mich daran hinderten zu leben, die nur schrien, in die Windeln machten und mir wie zwei Häufchen nur Unannehmlichkeiten bereiten, liebe, dass ich sie liebe! Entgegen allem (aller Logik – Anm.)! Und es gab für mich persönlich keine andere Erklärung (als diese): Wenn ich sie liebe, dann gibt es Gott.“
■ Auf diese Weise weist dieser Priester auf eine andere Realität hin, die man weder mit rationalen Mitteln des Verstandes allein noch mit den strikten Gesetzen der Natur erklären kann: auf die Existenz und sittliche Kraft der Liebe! Liebe im christlichen Verständnis bedeutet die Bejahung einer Person oder eines Wertes um ihrer bzw. um seiner selbst willen – ohne dass man da auf den eventuell eigenen Vorteil schaut oder diesen für gewichtig und entscheidend hält. So ist das Element der Selbstlosigkeit und Uneigennützigkeit essentiell und unabdingbar für die christliche Liebe. Wer liebt, sucht primär und vordergründig den Vorteil des Objektes der eigenen Liebe, und tut dies gerade auch dann, wenn er selbst nicht nur keinen Vorteil, sondern sogar ausdrücklich einen sogenannten Nachteil für sich selbst davon trägt.
So hat auch der betreffende junge Bursche, wie er selbst sagte, mit Schrecken auf die Geburt seiner Geschwister gewartet. Und auch tatsächlich haben ihm dann seine neugeborenen Zwillingsbrüder eine ganze Reihe von Unannehmlichkeiten bereitet, die er für sich damals als nicht unbedeutend empfundenen hatte. Trotz allem weckten sie in ihm dann schlussendlich die Liebe zu ihnen im Herzen. Und diese Liebe zu ihnen in seinem Herzen „entgegen allem“, entgegen aller menschlichen Logik nämlich, riefen in ihm dann auch das Verständnis hervor, dass die Liebe eben der höchste sittliche Wert ist, der sich sehr wohl selbst gänzlich in seiner Geltung rechtfertigt und somit letztendlich keines sonstigen naturwissenschaftlichen oder logischen Beweises bedarf!
Obwohl er eben gänzlich ohne Glauben und Religion aufgewachsen ist, hat ihm das Empfinden einer echten selbstlosen Liebe die Erkenntnis vermittelt, dass Liebe gut ist und den Inbegriff der Freude und des inneren Reichtums darstellt. Wenn aber die Liebe als sittlicher Wert durch und durch gut ist, und zwar ohne irgendeine eventuell anderweitig erforderliche Bestätigung durch andere Menschen oder logische Argumente, dann stellt sie auch den Anspruch auf eine absolute sittlich relevante Geltung auf – Liebe soll sein!
Damit kam dieser Priester damals als 14-jähriger Bursche auch dem christlichen Gottesbegriff entscheidend nahe, weil ja Gott die Liebe ist und wahre Gotteserkenntnis nur in Bejahung der Liebe als des höchsten sittlichen Wertes möglich ist! Sonst glaubt man etwa nur an ein theoretisch-leblos theologisches Gedankensystem oder höchstens an die Existenz von irgendwelchen Götzen und falschen Propheten (was dann speziell auf den Islam und die heidnischen Religionen zutrifft, weil in ihnen die Liebe nicht zum Wesen ihres „Gottes“ gehöre): „Geliebte, lasst uns einander lieben. Denn die Liebe stammt von Gott. Wer Liebe hat, hat sein Leben aus Gott und erkennt Gott. Wer keine Liebe hat, kennt Gott nicht. Gott ist ja die Liebe.“ (1 Joh 4,7f.)
Die darauffolgende Beschäftigung mit dem Evangelium Jesu Christi und der Kontakt mit christlichen Freunden ebneten ihm dann den Weg zu einem praktisch-relevanten Christentum bzw. zu einer konkreten christlichen Lebensführung. Mit 15 Jahren, also ungefähr ein Jahr später, hat er sich dann taufen lassen. Aber dies alles war letzten Endes nur möglich, weil er durch das Empfinden einer echten und selbstlosen Liebe eben den zentralen und entscheidenden Schritt zur Erkenntnis des einzig wahren Gottes gemacht hatte!
Besteht ja die Hauptforderung des katholischen Glaubens bzw. der fundamentale Inhalt der christlichen Morallehre nach den Worten Jesus Christi ausdrücklich darin, Gott und den Nächsten zu lieben (vgl. Mt 22,35-40). Nur auf eine solche Weise kann ein Mensch die Güte, Heiligkeit und Barmherzigkeit Gottes erkennen und praktisch-lebensmäßig das entscheidende Gebot Gottes erfüllen!
■ Danach wurde in jenem Gespräch noch ein anderer zentraler Aspekt des christlichen Gottesverständnisses zur Sprache gebracht. Weil jener atheistische Journalist Kritik an Dogmen als solchen geäußert hatte, sie würden dem Menschen die Freiheit zum Denken nehmen, führte der Priester aus, dass jede Weltanschauung auf einer Verbindung der Freiheit des Gedankens auf der einen und einer gewissen Ordnung des eigenen Denkens auf der anderen Seite aufbaue bzw. das Ineinander wirken dieser beiden Elemente voraussetzen. Gehe man ja beim Denken und Argumentieren immer von einer Anfangs- oder Ursprungserkenntnis aus. Dies bedeute, dass auch der gläubige Christ immer einige Schlüsselwahrheiten als Grunddogmen erkenne, die für ihn absolut gelten und auf denen er alles andere aufbaue.
So gehöre dazu erstens das Dogma, dass Gott der Schöpfer des Weltalls und alles Seines ist. Dies sei für diesen Priester viel logischer und überzeugender als die Annahme einer Welt, die keinen Schöpferwillen am Anfang gehabt habe und aus sich selbst ewig existiere. Und tatsächlich ist es für einen Christen gerade aufgrund der essentiellen Erkenntnis, dass Gott die Liebe ist und alles aus Liebe tut, dann eben selbstverständlich, dass gerade Er auch die Welt in Seiner Allmacht aus dem Nichts erschaffen hat, um schlussendlich Seine Liebe mit den Geschöpfen zu teilen bzw. sie im sittlichen Drang dieser absoluten göttlichen Liebe zu beschenken!
„Darauf, dass Gott kein unpersönlicher Anfang des Seins ist, etwa leblos vermischt mit den erschaffenen Sachen, sondern ein uns persönlich liebender Schöpfer, verweist der Umstand, dass die Kinder neben der Frage ‚Warum?‘, welche sie tatsächlich in verschiedenen Stadien ihrer Entwicklung stellen, vor allem die Worte ‚Papa‘ und ‚Mama‘ aussprechen, welche ja auf ihre verwandtschaftliche Verbindung mit dem hinweisen, der älter ist und dem sie vertrauen.
Gott hat uns nicht wie im Prozess irgendeines Spielchens erschaffen, etwa wie eine Aufgabe, welche Er mit Interesse beobachtete, was denn bei diesen unbedeutenden Geschöpfen so alles geschehen würde, und als ob Er den Motor gestartet habe und sich dann alles im Weltall (von selbst) drehe. Nein, Er erschuf uns auf die Weise, dass Er dann Seinen Eingeborenen Sohn gesandt hat, damit jeder, der an Ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern das ewige Leben habe. Das heißt, Er hat die Welt so sehr geliebt, dass Er Seinen Sohn um unserer Rettung willen zum Menschen werden ließ. Und alles andere, weil Gott ja die Liebe ist, wie die Christenheit glaubt, ist keine (geschlossene und unbewegte – Anm.) Monade, sondern Dreieinigkeit, Dreifaltigkeit, wobei sich jede Person (jede der drei Personen der göttlichen Dreifaltigkeit – Anm.) nicht in sich selbst einschließe. Nur so realisiert Er die Liebe – sowohl in sich selbst als auch im eigenen Geschöpf.
Eigentlich habe ich nun die Schlüsselpositionen der christlichen Dogmatik aufgezählt. Alles andere wird von dem abgeleitet. Der Kampf der Kirche gegen das, was wir Häresie nennen, eine Lehre, welche von der Lehre der Allgemeinen Kirche abgewichen ist, wird damit begründet, dass sie, die Häresie, solche Schlussfolgerungen aus den genannten Axiomen gezogen hat, die aus der Sicht der christlichen Kirche nicht aus diesen Dogmen folgen. Das ist (im Prinzip) alles.“
An dieser Darstellung der Grundelemente der christlichen Glaubenslehre sehen wir, wie sowohl Schöpfung und Erlösung von der Liebe als dem Wesen Gottes abgeleitet werden als auch wie Seine unendliche und unbegreifliche Liebe Gott sozusagen dazu gedrängt hat, Mensch zu werden, um in Menschengestalt durch Sein stellvertretendes Leiden und Sterben vollumfänglich sittliche Wiedergutmachung der von sündigen Menschen verursachten Schuld zu leisten, damit diese dann innerlich gereinigt (wieder) an der ewigen Liebe Gottes Anteil haben können!
So formuliert der hl. Apostel Johannes im unmittelbaren Anschluss an jene oben zitierte Stelle aus seinem Ersten Brief diese Wahrheit: „Gottes Liebe hat sich an uns darin geoffenbart, dass Gott Seinen Eingeborenen Sohn in die Welt gesandt hat, damit wir durch Ihn das Leben haben. Darin zeigt sich die Liebe: Nicht wir haben Gott geliebt, sondern Er hat uns geliebt und Seinen Sohn als Sühnopfer für unsere Sünden gesandt. … Wir haben gesehen und bezeugen, dass der Vater Seinen Sohn als den Heiland der Welt gesandt hat. Wer bekennt, dass Jesus der Sohn Gottes ist, in dem bleibt Gott, und er bleibt in Gott. Wir haben die Liebe, die Gott zu uns hat, erkannt und an sie geglaubt. Gott ist die Liebe. Wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott, und Gott bleibt in ihm.“ (1 Joh 4,9-16.)
Die geistige Perspektive, welche ein Gott entsprechend liebender Christ erhält, fasst dabei der hl. Apostel Paulus zusammen: „“Wer vermag uns zu scheiden von der Liebe Christi? Etwa Trübsal oder Bedrängnis oder Verfolgung oder Hunger oder Blöße oder Gefahr oder Schwert? … Aber in all dem bleiben wir siegreich in dem, der uns geliebt hat. Ich bin überzeugt: weder Tod noch Leben, weder Engel noch Herrschaften, weder Gegenwärtiges oder Zukünftiges, weder Mächte, weder Hohes noch Niedriges noch sonst etwas Erschaffenes vermag uns von der Liebe Gottes zu scheiden, die da ist in Jesus Christus, unserem Herrn.“ (Röm 8,35-39.) Beherzigen wir doch all dies, besonders wenn wir zum Heiland am Kreuz hinaufschauen oder im liturgischen Kirchenjahr die Leidenswoche unseres Herrn begehen!
■ Die typischen Eigenschaften Gottes, die das Christentum aus Seiner selbstlosen Liebe ableitet, sind dann zunächst Seine übergroße Barmherzigkeit und die ergreifende Langmut mit dem Sünder. Wird ja als Hauptziel der Menschwerdung Gottes genannt: „Gott hat Seinen Sohn nicht dazu in die Welt gesandt, dass Er die Welt richte, sondern damit die Welt durch Ihn gerettet werde.“ (Joh 3,17.) Gott will primär dem Menschen verzeihen und ihm seine Schuld vergeben!
Wie eindrucksvoll ist dies von Jesus im Gleichnis vom Verlorenen Sohn geschildert worden, in welchem der Vater sogar von ferne Ausschau hält, ob denn sich Sein auf Irrwege geratener Sohn nicht vielleicht auf dem Umkehrweg befände! Dabei kulminiert alles im Wort des Vaters: „Wir wollen ein Festmahl halten und fröhlich sein. Denn dieser mein Sohn war tot und lebt wieder; er war verloren und ist wiedergefunden.“ (vgl. Lk 15,11-32.)
Natürlich folgt auf die bewusste und hartnäckige Verweigerung der Umkehr und Gesinnungsänderung seitens des sündigen Menschen seine Bestrafung – ob auf die eine oder andere Weise bereits in der Zeit oder in jedem Fall in der Ewigkeit. Aber Gott hat definitiv keine Freude daran, als ob Er ein blutrünstiger Rächer wäre, sondern wartet oft sehr lang und bietet uns so immer wieder neue Gelegenheiten zur Abkehr von der Sünde und der Zuwendung zu Ihm. Wenn wir uns nur vor Augen führen würden, wie oft wir eine gerechte Bestrafung für dies oder jenes hätten erfahren können und müssen, und diese dann offensichtlich doch wieder vertagt worden ist, können wir nur zutiefst ergriffen sein wegen der betreffenden Langmut des Herrn und Seines alle menschliche Vorstellungskraft sprengenden Mitleids mit uns!
Jesus macht sogar auch die Feindesliebe zu einem ausdrücklichen Gebot für uns! Das war und ist für alttestamentarisch gesinnte Menschen (Juden und Moslems) nicht nur höchst ungewohnt, sondern sie halten es als mit ihrem Gottesbild eigentlich völlig unvereinbar. Denn seinem Feind zu vergeben, bedeutet für sie Schwäche, und seinen Feind zu rächen dagegen Ausdruck der Größe und Macht.
■ Im Artikel „Vatikanum II. – Wird im Islam derselbe Gott angebetet wie im Christentum?“ wird in dieser Ausgabe der „Beiträge“ ja die folgende Bewertung des Islam durch dieses Konzil (in der Erklärung „Nostra Aetate“, Nr. 3) zitiert: „Mit Hochachtung betrachtet die Kirche auch die Muslim, die den alleinigen Gott anbeten, den lebendigen und in sich seienden, barmherzigen und allmächtigen, den Schöpfer Himmels und der Erde, der zu den Menschen gesprochen hat."
Hier wird wegen des völlig undifferenziert behaupteten Redetons der Eindruck vermittelt, als ob der Islam dieselbe Vorstellung von der Barmherzigkeit, Allmacht und Offenbarungstätigkeit Gottes verträte wie das Christentum. Und das ist in jeglicher Hinsicht nicht zutreffend und falsch! Die „Barmherzigkeit“ „Allahs“ im Koran besteht an vielen seiner Stellen darin, dass man sich als Moslem einem anderen Moslem gegenüber zwar friedlich und versöhnlich verhalten soll, einen Nicht-Moslem dagegen sehr wohl bestrafen, unterjochen, einer hohen Kopfsteuer unterziehen und letztendlich auch töten dürfte. Vor allem aber steht da das Gebot der Rache an einer herausragend hohen Stelle, und Gnade mit dem Irregegangenen geschweige denn mit dem Feind ist da ein Fremdwort! Vielen Dank für eine solche gnadenlose „Barmherzigkeit“ und rachsüchtige „Allmacht“!
Was fast noch schlimmer ist, ist die im Konzilstext nahegelegte Verwandtschaft und Ähnlichkeit der christlichen Lehre von der Offenbarungstätigkeit Gottes in Jesus Christus mit der „Offenbarung“ des moslemischen „Allah“ durch Mohammed. Man muss da geradezu ein theologischer Analphabet und hartnäckiger Ignorant der christlichen Gotteslehre sein (oder eben ein Realität verweigernder Ideologe!), wollte man dies behaupten. Denn im Islam wird sowohl die Menschwerdung Gottes als auch die Gottheit Jesu Christi ausdrücklich und unmissverständlich geleugnet!
In Bezug auf den späteren und somit auf seine Jünger logischerweise stärker Eindruck vermittelnden Mohammed muss festgestellt werden: „Christen werden jetzt als Feinde des Islam gebrandmarkt, die man bekämpfen müsse und die die Verdammnis Allahs erfahren werden. Aufgrund ihres Bekenntnisses zur Gottessohnschaft Jesu Christi erklärt man Christen zu mehr oder weniger Polytheisten, die als solche kein Recht auf Schonung haben: ‚Wahrlich das sind Ungläubige, welche sagen: Allah sei Christus, der Sohn der Maria. Wer Allah jemand zugesellt, den schließt Allah vom Paradiese aus, und seine Wohnung wird das Höllenfeuer sein‘ (Suren 4, 172; 5, 61,72f.). ‚Wenn ihr auf die, die ungläubig sind, trefft, dann schlagt sie auf den Nacken‘ - gemeint ist mit dem Schwert (Sure 47, 4).
Man stempelt sie zu Verderbern und Verbrechern, die zu strafen sind: ‚Doch der Lohn derer, welche sich gegen Allah und seine Gesandten empören und sich bestreben, nur Verderben auf der Erde anzurichten, wird sein: dass sie getötet oder gekreuzigt oder ihnen Hände und Füße an entgegengesetzten Seiten abgehauen oder dass sie aus dem Lande verjagt werden. Das ist die Strafe in dieser Welt, und auch in jener Welt erwartet sie große Strafe‘ (Sure 5, 33).“ (www-biblisch-lutherisch.de)
Wie kann man angesichts solcher klarer Formulierungen völlig undifferenziert und gänzlich verallgemeinernd behaupten, „die Muslim“ würden „den alleinigen Gott anbeten, den lebendigen und in sich seienden, barmherzigen und allmächtigen, den Schöpfer Himmels und der Erde, der zu den Menschen gesprochen hat“? Einem solchen „Gott“ kann man sich vollbewusst nur dann unterwerfen, weil man entweder selbst herrschsüchtig und gewaltverherrlichend ist oder große Angst vor einem Strafe und Rache sprühenden „göttlichen“ Monster hat.
Mit dem christlichen Gottesbegriff hat ein solcher „Gott“ oder „Allah“ absolut nichts gemeinsam. Denn nur ein Gott, der Liebe ist und Liebe zur Intention und treibenden Kraft Seines gesamten Handelns und Heilwirkens macht, kann die tiefsten Sehsüchte des menschlichen Herzens stillen und unsere Herzen wahrhaft mit göttlicher Gnade füllen!

P. Eugen Rissling


 

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